Hast du schon einmal frische Beete geschält? Dann ist dir der intensive Saft gewiss gut in Erinnerung. Er hinterlässt ein rotes Souvenir auf der Haut, das nach einigem Waschen wieder verschwindet. Die intensive Farbe ist auf den hohen Gehalt an Betanin zurückzuführen – ein sekundärer Pflanzenstoff.
Vollgepackt mit Nährstoffen
Das Wurzelgemüse ist prall gefüllt mit kostbaren Nährstoffen: Kalium, Zink, Eisen, Vitamine (darunter C, E und etliche B-Vitamine), Nitrat sowie viele weitere Mineralstoffe. Nach der EU-Health-Claim-Verordnung trägt Vitamin C zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Blutgefäße, des Energiestoffwechsels, des Nerven- und Immunsystems bei. Zudem fördert es den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Kalium trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks, zu einer normalen Funktion des Nervensystems und einer normalen Muskelfunktion bei.
Beete ist nicht gleich Beete
Mona Lisa, Ägyptische Blattrübe, Moronia: Es gibt die Beete in zahlreichen Farben und Formen; alte, ursprüngliche Sorten und neu gezüchtete Boost-Beete, die für die moderne Landwirtschaft auf Ertragsmaximierung getrimmt sind. Der Geschmack und der Zuckergehalt variieren.
2014 fanden österreichische Wissenschaftler heraus, dass sich auch die Nährstoffe sortenabhängig anders zusammensetzen. Manche ursprüngliche Arten weisen eine besonders hohe Nährstoffdichte auf. Die einen enthalten vergleichsweise viel Nitrat, Natrium, Kalium, Magnesium oder Calcium. Andere haben viele Betalaine, Betacyane oder Betaxanthine, die für ihre antioxidative Wirkung bekannt sind.
Studien bei Bluthochdruck
In der Naturmedizin und Volksheilkunde gilt die Wurzelknolle als blutbildend. Eine 2013 veröffentlichte Studie einer Londoner Universität ergab beispielsweise, dass nach dem Trinken von 250 ml Rote-Beete-Saft der Blutdruck von Patienten signifikant sank, die an Bluthochdruck (Hypertension) litten. Dies sei auf den hohen Gehalt an Nitrat zurückzuführen. Für Säuglinge und Menschen, die zur Bildung von Nierensteinen neigen, ist die rote Beete übrigens nur sehr bedingt bis nicht geeignet.
Stickstoffmonoxid (NO) im Körper
Spannend für Sportler ist die Auswirkung des Roten-Beete-Nitrats auf das körpereigene Stickstoffmonoxid. Für die Entdeckung von „Stickstoffmonoxid als Signalmolekül im Herzkreislaufsystem“ wurden drei US-Wissenschaftler Ende der 90er Jahre mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Das extrem reaktionsfreudige, lebensnotwendige NO-Radikal ist an einer Vielzahl physiologischer Prozesse beteiligt. Der Botenstoff erweitert die Blutgefäße, reichert das Blut mit Sauerstoff an und verbessert die Durchblutung. Das heißt: Stickstoffmonoxid ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass der im Blut transportierte Sauerstoff überhaupt zu unseren Zellen gelangen kann.
Supplementiertes Nitrat als NO-Booster
Über die Nahrung aufgenommenes Nitrat wandelt der Körper zuerst in Nitrit und schließlich in Stickstoffmonoxid um. Die Kraftwerke in der Zelle (Mitochondrien) arbeiten bei einer höheren Versorgung mit Stickstoffmonoxid effizienter. Sie stellen verstärkt Adenosine triphosphate (ATP) her, welches wie ein zellulärer Treibstoff fungiert. Zellen werden besser mit Nährstoffen, Sauerstoff und Energie versorgt. Untersuchungen bestätigen, dass sich eine nitratreiche Ernährung mit Roter Beete positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit, Regeneration, Kraft und Ausdauer auswirken kann. Rote Beete ist eine echte Powerknolle!
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